Gasexplosion

Gasexplosion

Datum: 5. Februar 1999 um 14:50 Uhr
Einsatzort: Alsbach
Weitere Kräfte: Feuerwehr Jugenheim , Polizeipräsidium Südhessen 


Einsatzbericht:

Am Freitag dem 5.02.1999 gegen 14:50 Uhr wurden die Bewohner unserer Nachbargemeinde Alsbach jäh aus ihrem Mittagsschlaf gerissen, als sich in der Zwingenberger Straße nur etwa 200 m vom dortigen Feuerwehrgerätehaus in einem Zweifamilienhaus eine gewaltige Gasexplosion ereignete. Der Knall dieser Explosion soll noch im 7 km entfernten Bensheim gehört worden sein. Durch die Wucht der Explosion wurde das Zweifamilienhaus vollkommen zerstört und dessen Trümmer über einen Radius von 400 m verstreut. Die umliegenden Gebäude wurden zum Teil schwer beschädigt. Elf Menschen wurden von den Trümmern verletzt, unter ihnen ein 41 Jahre alter Autofahrer der in diesem Moment gerade am Haus in der Zwingenberger Strasse, der Hauptstraße Alsbachs, vorbeifuhr. Das Auto des Mannes wurde erheblich beschädigt, ebenso mindestens zehn weitere Fahrzeuge, die in der Nähe des Wohnhauses geparkt waren. Die Feuerwehr Alsbach erreichte den Unfallort gegen 15:00, konnte jedoch noch keine umfangreichen Löschmaßnahem unternehmen, da aus der Gasleitung immer noch Gas ausströmte. Ein Löschen der Flammen hätte die Gefahr einer erneuten Gasexplosion mit sich gezogen. Etwa gegen 15:30 wurde die Feuerwehr Bickenbach, sowie weitere Feuerwehren und das THW nachalarmiert. Erst eineinhalb Stunden nach der Explosion gelang es mit einem Bagger die Straße aufzureißen und die zerstörte Gasleitung von einem Techniker des Gasversorgungsunternehmens abklemmen zu lassen. Erst jetzt konnte damit begonnen werden, die Trümmer des Hauses zu löschen und nach Vermißten zu durchsuchen. Hierbei wurde recht schnell die Leiche der 86 – jährigen Bewohnerin gefunden. Die Suche nach ihrem 54 – jährigen Sohn gestaltete sich jedoch schwieriger. Nachdem die Suche mit der ebenfalls am Einsatzort anwesenden Hundestaffel des Roten Kreuzes ergebnislos blieb, begann man damit in Hohlräume vorzudringen, die sich unter der Kellerdecke gebildet hatten. Auch hierbei war keine Spur von dem Vermißten zu finden. Schließlich wurden Menschenketten gebildet, um die Backsteingroßen Trümmer einzeln von Hand zur Seite zu schaffen. Mittlerweile hatte es begonnen zu Dämmern und es wurden Lichtmaste aufgestellt, um den Unglücksort auszuleuchten. Die Freiwillige Feuerwehr Bickenbach beteiligte sich bis Mitternacht an der Suchaktion, bis sie von der Freiwilligen Feuerwehr Auerbach abgelöst wurde. Am darauffolgenden Tag half die Bickenbacher Wehr noch bei den Aufräumarbeiten. Inzwischen hatte sich der Verdacht, der schon während der Suchaktion aufgekommen war, erhärtet, daß die Gasexplosion von dem Vermißten, der nicht unter den Trümmern gefunden wurde, absichtlich herbeigeführt worden war. An der Leiche seiner Mutter wurden Stichspuren gefunden , die auf eine Bluttat hinwiesen. Er wurde zur Fahndung ausgeschrieben und stellte sich am darauffolgenden Sonntag der Polizei, wo er gestand, die Gasexplosion absichtlich herbeigeführt zu haben, um seine Tat zu vertuschen. Der Sachschaden, der bei dieser Explosion entstanden ist beträgt mehrere Millionen Mark. Zu den elf verletzten Menschen, kamen während des Einsatzes auch zwei Feuerwehrleute, die unglücklich mit dem Fuß umknickten und sich dadurch Bänderzerrungen bzw Bänderrisse zuzogen. In dem Nachbarhaus, das nur wenige Meter von der Explosion entfernt war, wurden sechs Familien obdachlos. Sie kamen zum Teil bei Bekannten und Verwandten unter oder wurden in der Kurklinik Hirschpark untergebracht.